Beim U-Bahnfahren in den letzten Tagen habe ich verschiedene Gespräche zu guten Vorsätzen für das neue Jahr mitbekommen. In allen ging es vorbildlich um’s Kümmern:
Man wollte sich besser um die alten Eltern kümmern und mehr um die kranke Kollegin. Intensiver um alte Freunde kümmern und endlich mal um die Altersversorgung. Häufiger ums Enkelkind und um die schon lang anstehende Entrümpelung des Dachbodens.
Ich gehe jede Wette ein, dass die meisten dieser Kümmer-Vorsätze bekümmernd enden werden. „Sich kümmern“ hat nämlich nicht nur aus etymologischer Sicht einen betrüblichen Ursprung. Es ist auch ziemlich unpräzise und deshalb schlecht geeignet, vom Gedanken zur Tat zu kommen.
Weniger kummervoll wäre es sich vorzunehmen, die alten Eltern zum Arzt zu fahren und die kranke Kollegin anzurufen. Alten Freunden eine Karte zu schreiben und die Altersversorgung mit dem Versicherungsagenten zu besprechen. Mit dem Enkelkind ins Aquarium zu gehen oder auf dem Dachboden nach Schätzen zu suchen, bevor der Sperrmüll bestellt wird.
So wird es etwas verbindlicher. Und das Risiko des Verkümmerns der guten Vorsätze ein wenig kleiner.