Das Magazin Brand Eins postete neulich auf Instagram ein Zitat von Wolf Lotter. Die Aussage war, dass Distanz zueinander wichtig sei, weil man dadurch persönliche und geschäftliche Auffahrunfälle vermeide. Ich kann dem nicht wirklich zustimmen. Nicht nur, weil es beim Thema Nähe und Distanz für mich kein Entweder – Oder gibt, sondern allenfalls ein Sowohl – als – auch. Vor allem weil ich glaube, dass dass man keineswegs konfliktfrei lebt, nur weil man die Distanz zu anderen wahrt. Konflikte kriegen wir für gewöhnlich ganz ohne andere Menschen hin. Etwa, weil wir innere Konflikt nach außen tragen und auf andere projizieren. Wir produzieren quasi Auffahrunfälle mit uns selbst. Wie bitte soll man die vermeiden? Durch Distanz zu sich selbst? Meinetwegen, wenn die Distanz gemeint ist, die es für die nötige Reflexion braucht. Wenn es aber bedeutet, unnahbar zu werden, um sich nicht verletzten zu lassen- unter gar keinen Umständen.